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BLACK HORIZONS: A Dream`s Funeral

Die beste DISSECTION-Coverband Deutschlands…

Folgende Situation: Ein Freund von dir ist ein riesiger DISSECTION-Fan. Er hat alles aus der Zeit vor Maha Kali, er vergöttert (völlig zurecht) Storm of the Light`s Bane und The Somberlain, er schaut sich immer wieder die DVD Rebirth of Dissection an, um sich darüber hinweg zu trösten, dass er die schwedischen Meister nie mehr live sehen wird, da Jon Nödtveidt nur noch in seinen Kompositionen weiterlebt. So weit, so gut. Nun hat dieser Freund Geburtstag. Da er bereits einiges an Bootlegs seiner Götter besitzt und deine Kohle nicht ausreicht, um irgendwelche Mega-Raritäten zu kaufen, entschließt du dich dazu, ihm eine aktuelle Veröffentlichung zu schenken, die ihm garantiert zusagen will. Folgendes kommt nun erschwerend hinzu: dein Freund hört nur DISSECTION. Und sonst nix. Außerdem hast du dir vorgenommen, ihm ein Werk einer deutschen Band zu schenken, um die lokalen Musikschaffenden zu unterstützen. Gibt es eine Lösung für diese Geschenkaufgabe?

Die gibt es. Sie liegt anno 2007 einmal mehr im aktuellen Output von BLACK HORIZONS. Ironischerweise ist dieses Mal darauf noch ein UNANIMATED-Cover vorhanden, welches sich zu den anderen Covern, äh, natürlich (extrem stark von DISSECTION beeinflussten) Eigenkompositionen gesellt. Wie schon vor drei Jahren auf Suicide Symphonies ist der Einfluss der eingangs erwähnten, schwedischen Band absolut übermächtig. Vom Cleanteil, der hemmungslos bei Night`s Blood geklaut wurde, bis zu den Gitarrensoli, Riffparts, dem Songaufbau (!) – BLACK HORIZONS agieren wie eine perfekt eingeölte Xerox-Maschine für DISSECTION-Songs aus der Zeit vor Maha Kali. Dieses Abkupfern ist bisweilen so extrem, dass man sich mit einem Mithörer ein Quiz leisten kann, wer schneller reinbrüllen kann, in welchem Song der Part ursprünglich vorkam. Für Kenner wird das Material der Deutschen so rasch vorhersehbar. Gleichzeitig ist jedoch faszinierend, mit welcher technischen Selbstverständlichkeit BLACK HORIZONS ihren Vorbildern huldigen. Und wenn jemand sich diese Scheibe schnappt, behauptet, sie sei von Jon Nödtveidt im Knast eingespielt worden, damals halt und so – es dürfte für viele Leute schwierig werden, den Betrug zu entdecken. Denn vielleicht hat ihm ja der Gefängnisaufenthalt etwas zugesetzt, vielleicht sind die Melodien deswegen nicht ganz exakt so genial wie diejenigen der beiden Meisterwerke. Das würde dann auch die gute, wenngleich andere Produktion von A Dream`s Funeral erklären. Wer weiß, wer weiß…

Wie nun ist also dieses Album zu bewerten? Ganz klar, beinharte DISSECTION-Fans, die ohne neues Material nicht auskommen und einen kleinen Qualitätsnachlass verkraften können, dürften an BLACK HORIZONS ihre helle Freude haben. Auch wer sich von V. Santuras Produktionskompetenzen ein Bild machen möchte, sollte hier zugreifen, um eine gute Referenz zu erhalten. A Dream`s Funeral ist insgesamt ein gutes Album und untadelig gespielt. Doch die scheinbar nicht vorhandene Eigenständigkeit macht es schwierig, BLACK HORIZONS als Nicht-Coverband wahrzunehmen, der es vergönnt ist, einen eigenen, individuellen Fußabdruck in der Musiklandschaft zu hinterlassen.

Veröffentlichungstermin: 16.02.2007

Spielzeit: 62:29 Min.

Line-Up:
Stephan: Vocals, Gitarre
Andy: Gitarre
Andreas Altmann: Bass

Produziert von V. Santura (DARK FORTRESS)
Label: Twilight Vertrieb

Homepage: http://www.myspace.com/blackhorizonssuicidecrew

Tracklist:
1. Frozen Blood
2. Dreams
3. Dying Time
4. Falling
5. Far away from life
6. Prison
7. Let my soul bleed
8. Tears of autumn
9. Nightshade
10. Strip your life
11. Wicked Eyes
12. Dying Emotions Domain (UNANIMATED-Cover)

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